Die Ursprünge
Herbergen für Reisende waren ein Merkmal der frühesten Zivilisationen. In der griechisch-römischen Kultur wurden in den Thermalbädern Plätze zur Erholung und Ruhe eingerichtet. Im Mittelalter boten verschiedene religiöse Orden in Klöstern und Abteien Unterkunft für Reisende an. Die Vorläufer des modernen Hotels waren die Gasthäuser des mittelalterlichen Europas – möglicherweise hatte diese Tradition seine Ursprünge im antiken Rom. Diese Einrichtungen würden die Reisenden beherbergen, einschließlich Essen, Stallungen und Futter für die Pferde und frische Pferde für die Postkutsche. Berühmte Beispiele von Gasthäusern in London waren der „George“ und „The Tabard“. Die typische Aufteilung eines sogenannten „Inns“ war ein innerer Hof mit Gästezimmern auf beiden Seiten, Küche und Gasthaus an der Vorderseite und den Ställen an der Rückseite.
Die ersten Raststätten
Ab Mitte des 17. Jahrhunderts, für einen Zeitraum von etwa 200 Jahren, dienten Poststationen als Übernachtungsort für Reisende in Kutschen (mit anderen Worten: eine Raststätte). Diese Poststationen kümmerten sich um die Pferdegespanne für Reisekutschen und Postkutschen aber auch um die Reisenden. Traditionell waren diese Raststätten, abhängig vom Terrain, ca. zehn Kilometer voneinander entfernt. In einigen englischen Städten gab es bis zu zehn solcher Gasthäuser. Die Konkurrenz zwischen ihnen war intensiv, nicht nur in Bezug auf die Einnahmen der Postkutschenbetreiber, sondern auch für Gasthöfe, die Essen und Trinken für die wohlhabenden Passagiere anboten. Ab dem Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Gasthöfe professioneller geführt, mit einem festen Zeitplan für die Kutschen und festen Menüs für den Proviant.
Das Hotel ist geboren
Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts begannen Gasthäuser reichere Kunden zu versorgen. Folglich wuchsen diese in ihren Ausmaßen, den angebotenen Leistungen und dem Niveau ihres Angebots. Eines der ersten Hotels in modernem Sinne wurde 1768 in Exeter eröffnet, obwohl sich die Idee erst im frühen 19. Jahrhundert einbürgerte. Das erste „Grand Hotel“ der Welt wurde im Herzen von London errichtet. Das Hotel wurde am 25. Januar 1774 in Covent Garden eröffnet. Es war ausschließlich auf wohlhabende Kundschaft ausgerichtet. 1812 öffnete das Mivart’s Hotel in London seine Pforten und änderte später seinen Namen in Claridge’s. Hotels breiteten sich im 19. Jahrhundert in ganz Westeuropa und Nordamerika aus. Weitere Luxushotels, darunter das Savoy in Großbritannien, die Hotelkette Ritz in London und Paris sowie Tremont House und Astor House in den Vereinigten Staaten, wurden ab der späteren Hälfte des Jahrhunderts weltberühmt.